(fs) – Bald ist die handballose Zeit vorbei! Nach den beiden Vorbereitungsphasen – jeweils vor und nach den Sommerferien – rückt für die Zurzibieter der erste Ernstkampf näher. Dieser findet am Samstag, 10. September 2016, ab 15:30 Uhr auswärts gegen den HB Blau Boys Binningen statt. Dabei wird es sich zeigen, welchen Eindruck die neu formierte HBZ-Equipe hinterlässt und ob ein positiver Auftakt gelingt. Erfahrungsgemäss kommt ihm wegweisenden Charakter zu, was die vergangene Saison eindrücklich bewiesen hat.
Bis Ende Juni standen die Athletik, Kraft und Ausdauer im Vordergrund. Seit August liegt das Hauptaugenmerk auf den Spielelementen und Abläufen, unter anderem in fünf Testpartien. Für Trainer Alex Strittmatter sind auch die Regeländerungen ein Thema: „Es wird sicher die eine oder andere überraschende Situation geben, davor müssen wir gewappnet sein.“ Wegen den vielen Absenzen war es schwierig, den allgemeinen Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten. Deshalb soll die verbleibende Zeit genutzt werden, um im Ernstfall parat zu sein.
Einschneidende Massnahme
Zur Umstrukturierung des Spielbetriebes – mit 72 Mannschaften in sechs regionalen 2. Liga-Gruppen – meint Alex Strittmatter: „Ich finde es super und sportlich reizvoll. Wir haben es mit anderen Gegnern zu tun, und man sieht nicht immer die gleichen Gesichter. Es wird auch spannender, weil man sich kaum kennt und bei der Matchvorbereitung sowie beim Coaching kreativer sein muss.“ Für ihn als Verantwortlicher ist es eine besondere Anforderung. Zudem wird in der Agglomeration von Basel gespielt, wo die Anreise mit gewissen Abenteuern verbunden ist. Dadurch soll die Truppe noch mehr zusammenwachsen.
Auf die Karte Jugend setzen
Die Kadermutationen halten sich in etwa die Waage, wobei die Abgänge schon gewichtig sind. Dies gilt für Marc Leuenberger und Ronny Bühler (Rücktritt) sowie Sebastian Leitner und Dominik Felder (3. Liga). Die Zuzüge von U19-Elite-Junioren umfassen Rafael Spuler, Jerome Müller, Dave und David Binder, Niko Läderach, Silvio Schneider und Fabian Spuler. Ebenso werden Nick Grossrieder, Andrin Schild und Benedikt Strittmatter von der jetzigen U19-Elite-Equipe zum Einsatz kommen. Ein Versprechen für die Zukunft ist der 17-jährige Yannick Mühlebach, welcher das Team punktuell ergänzt.
Die „Langzeitverletzten“ David Braun, Tom Schellenberg, Christian Andres und Silvio Schneider fehlen sicher bis Ende Jahr. Diese Absenzen können nur bedingt kompensiert werden.
Gewohntes und völlig Neues
Zu den elf Gruppengegnern zählen zwei Bekannte, Handball Brugg und der STV Baden 2. Neu vertreten ist der TSV Frick als Absteiger aus der 1. Liga sowie die HSG SVL Rookies, mit dem SC Siggenthal als Stammverein. Die ausserkantonale Konkurrenz setzt sich zusammen aus: ATV/KV Basel, HB Blau Boys Binningen, TV Birsfelden 2, TV Kleinbasel, HC Vikings Liestal, SG Magden/Möhlin und SG Oberwil/Therwil.
Der aktuelle Spielplan beschert den Zurzibieter Handballern bis Ende September drei Einsätze. Dem Auswärtsmatch in Binningen folgt die Heimpremiere gegen den HC Vikings Liestal und das Gastspiel beim ATV/KV Basel. Danach geniessen sie eine einmonatige Meisterschaftspause, worin das traditionelle Trainingswochenende integriert wird.
Neues Regelwerk in Kraft
Die vom Weltverband IHF ausgearbeiteten und eingeführten Aenderungen betreffen folgende fünf Punkte: Pflege eines Verletzten auf der Spielfläche (drei Angriffe aussetzen), passives Spiel (nach Vorwarnzeichen maximal sechs Pässe), letzte 30 Sekunden (statt letzte Minute, Siebenmeter statt Rapport/Sperre), siebter Feldspieler (auch ohne Torhüter-Ueberzug), blaue Karte (bisher: Rot mit mündlicher Info betreffend Rapport, neu: Rot mit Blau).
Der siebte Feldspieler hat bereits für eine Revolution gesorgt, so auch beim gestrigen Olympia-Halbfinal zwischen Frankreich und Deutschland. Anders als zuvor konnte der Goalie durch einen Feldspieler ersetzt werden, um im Angriff eine Ueberzahl zu schaffen oder eine Zeitstrafe auszugleichen. Er war nicht mehr mit einem farbigen Leibchen gekennzeichnet, durfte aber den eigenen Torraum nicht betreten. Deshalb kam es häufig vor, dass bei Ballgewinn das gegnerische Gehäuse leer war und mit einem weiten Wurf ein einfacher Treffer erzielt wurde. Von diesem taktischen Mittel versprach man sich mehr Erfolg. War der siebte Feldspieler mit dem Ueberzug nur ein Alibi-Ballverteiler, welcher schnell bei der Auswechselbank sein musste, entstand nun eine echte Ueberzahl. Dadurch stieg jedoch die Anfälligkeit für Wechselfehler und das Risiko, einen Wurf über das ganze Feld zu kassieren.