(fs) – Die mit viel Vorschlusslorbeeren und Selbstvertrauen ins Baselbiet gereiste HBZ-Truppe bekam die Wichtigkeit und Gangart zu spüren. Die ambitionierten Gastgeber zeigten dem Zweitplatzierten in der hektischen Endphase den Meister, was vor allem die Entschlossenheit und Abgeklärtheit betraf. In dieser Beziehung scheinen die Zurzibieter vor Rückschlägen noch nicht gewappnet zu sein. „Klar hätte ich beim Coaching etwas anders machen können, doch im Nachhinein lässt sich nicht mehr ändern. Wir müssen nach vorne schauen“, lautet die nüchterne Bilanz von Trainer Alex Strittmatter. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass erst in der allerletzten Runde abgerechnet wird.
Wegweisende Aenderung…!?
Tagszuvor kam vom Verband die Meldung, der Modus mit Kreuzfinals sei wegen zu wenig teilnehmenden Mannschaften nicht durchführbar. Die neuerliche Anpassung sieht vor, dass die Sieger aus den Gruppen 1, 2, 3 und 6 direkt in die 1. Liga aufsteigen. Diesbezüglich befindet sich die SG Oberwil/Therwil in der Poleposition. Die jeweiligen Zweitplatzierten werden in Hin- und Rückspielen die beiden restlichen Aufstiegsplätze ausmachen. Nach heutigem Stand käme es zu folgenden Paarungen: HC GS Stäfa gegen HC KTV Visp und SG Zurzibiet-Endingen gegen HC Arbon. Zuerst stehen das Gastspiel beim TSV Frick und die abschliessende Heimpartie gegen die SG Magden/Möhlin auf dem Meisterschaftsprogramm.
Arg ins Hintertreffen geraten
Die entscheidende Phase beurteilt Alex Strittmatter wie folgt: „Es gelang uns nicht, die günstige Ausgangslage in Tore umzumünzen. Wir haben in den letzten 15 Minuten keineswegs das gezeigt, was ich von den Jungs erwarte.“ Die Stärke, welche sie sich bisher angeeignet hat – auch in schwierigen Situationen die Uebersicht und Oberhand zu behalten – fehlte fast gänzlich. Auf die Frage, wieso nach der 18:17-Führung der Match auf die andere Seite kippte, antwortet er: „Weil wir ganz einfach zu viel wollten. Anstatt die aufgebrachte Stimmung in der Halle zu beruhigen, haben wir sie noch mehr angeheizt.“ Damit war das eigene Schicksal besiegelt, zumal sich die Einheimischen in einen wahren Spielrausch steigerten.
Etwas wenig Akzente gesetzt
Marcel Busch – mit Jahrgang 1980 der Teamsenior – verzeichnete für seine Verhältnisse eine hohe Fehlerquote. Er übernahm die Verantwortung und ist dorthin gegangen, wo es wehgetan hat. In der einen oder anderen Szene wurde das (über-) harte Einsteigen des Gegners nicht geahndet und dementsprechend als Fehlwurf oder technischer Fehler in der Statistik notiert. Rafael Spuler vermochte nicht wirklich an die Leistungen der vorherigen Partien anzuknüpfen. Zudem schied Yannick Mühlebach bereits nach drei Minuten verletzungsbedingt aus. Er hätte dem eigenen Angriffsspiel durchaus gutgetan. Und wie es aussieht, ist die Saison für das siebzehneinhalbjährige Talent gelaufen.

Leichtsinn und Konzentration
Unmittelbar vor der Halbzeitpause wurden die erkämpften Ballgewinne leichtfertig aus den Händen gegeben, was die gegnerischen Angreifer eiskalt zum umjubelten 14:12-Zwischenstand ausnutzten. Die Ursache lag bei einzelnen, doch das kollektive Verhalten entsprach nicht ganz den Anforderungen und Vorstellungen. Ins gleiche Kapitel passten die frühen Zweiminuten-Strafen für Abwehrchef Julien Binder, der auch noch eine dritte mit Restausschluss kassierte. Dazu gilt es jedoch anzufügen, dass sich die Unparteiischen beim zweiten Verdikt getäuscht haben. Weil sich ein Zurzibieter Feldspieler zu viel auf der Platte befand, hätte es eigentlich eine Bankstrafe geben sollen.
Weitgehend auf Augenhöhe
Nach dem Seitenwechsel gab es einen offenen Schlagabtausch. Dabei war es für den Trainer schwierig, von aussen Einfluss zu nehmen, da es im Sekundentakt hin und her ging. Es zeigte sich in aller Deutlichkeit, dass die HBZ-Equipe unerfahren ist und im wichtigen Moment einfach Lehrgeld bezahlen muss. Wie heisst es jeweils in entsprechenden Kommentaren: Daraus sind die Lehren zu ziehen! Auffällig war beim Mitverfolgen im Liveticker, dass bei der SG Zurzibiet-Endingen die Spalten für technische Fehler und Fehlwürfe ständig nachgetragen wurden. Dazu fasst sich Alex Strittmatter kurz: „Bestimmt machten wir den einen oder anderen Fehler zu viel, und schlussendlich hatte es eine grosse Auswirkung auf das Resultat.“
Matchtelegramm: SG Oberwil/Therwil – SG Zurzibiet-Endingen 27:23 (14:12) – Halle Thomasgarten, Oberwil – 150 Zuschauer – SR: Bütikofer Nathalie / Rätz Felix – Torfolge: 1:0, 1:3, 5:3, 7:5, 7:8, 10:8, 11:10, 12:12, 14:12, 14:14, 16:14, 17:15, 17:18, 22:19, 24:20, 27:21.
Aufstellung: Spuler Fabian, Braun Yanick; Binder Dave (1), Binder David, Binder Julien (1), Busch Marcel (3), Egloff Marco, Feldmann Maxi (4), Indri Fabio (1), Koch Philipp (3), Meier Pascal (2/1), Mühlebach Yannick (1), Spuler Rafael (1), Tatti Fabrizio (6/6).