(fs) – Nach dem Unterbruch von Ende Oktober 2020 sowie dem endgültigen Abbruch und der ersatzlosen Streichung der Meisterschaft von anfangs März 2021 erfolgte vor sechs Wochen der eigentliche Neubeginn. Was für eine Erwartungshaltung er mit dem jungen Team hat, antwortet Trainer Lukas Erne im Gespräch: „Wir streben in der Zwölfergruppe den sechsten Platz an. Mir ist klar, dass es nicht einfach wird, aber wir stellen uns der Challenge. Ich bin keinesfalls überrascht, dass wir bereits vier Punkte auf sicher haben. Die beiden Erfolge zu Hause stärken umso mehr das Selbstvertrauen.“
24:19-Heimsieg zum Auftakt
Im ersten Ernstkampf seit langem war die SG Zurzibiet-Endingen gegen die Mythen-Shooters aus Goldau drauf und dran, nach der Neuntore-Pausenführung einen ungefährdeten Erfolg zu landen. Dazu meint Lukas Erne erleichtert: „Es lag vor allem an der Unerfahrenheit, dass es zwischenzeitlich knapp wurde. Wir müssen weiter daran arbeiten, über die gesamte Matchdauer eine gewisse Konstanz und Abgeklärtheit zu erreichen.“
Die Gesamtleistung bei der 27:33-Niederlage beim HC Mutschellen, wo es zur Halbzeit 15:16 stand, ging für den Trainer in Ordnung. „Wir haben die gegnerische Schwächephase optimal ausgenützt, aber der erklärte Aufstiegskandidat kam viel besser aus der Kabine. Wir vermochten lange mitzuhalten, was den Spielern zeigte, wozu sie fähig sind. Wichtig ist jedoch, dass wir gegen die direkten Konkurrenten punkten.“
Das knappst mögliche Verdikt resultierte zu Hause gegen Handball Seetal, als die Nervenprobe mit 26:25 bestanden wurde. Das Fazit von Lukas Erne lautet: „In den ersten beiden Begegnungen funktionierte unser Tempospiel, aber diesmal hatten wir viele Fehlwürfe zu verzeichnen. Wir haben in der zweiten Hälfte die sogenannte Salami-Taktik angewendet. Scheibe um Scheibe kamen wir näher. Und als die letzte geschnitten wurde, lagen wir hauchdünn vorne.“

Die SG Zurzibiet-Endingen in der 2. Liga-Saison 2021/22. Hinten v. l.: Fabio Indri, Cedric Frei, Sandro Egloff, Lionel Eberhard, Florian Feldmann, Janis Weiss, Manuel Saugy, Jonas Binder, Lukas Erne, Trainer. Vorne v. l.: Lukas Kramer, Lukas Elsener, Jeffrey Nowakowski, Nicolai Semela, Yanick Braun, Pascal Bürli, David Binder. Es fehlen: Mike Berger, Jonas Graber, Rafael Spuler.

Vier Wochen ohne Ernstkampf
Den Umstand, dass der Spielplan für die HBZ-Equipe einen längeren Meisterschaftsunterbruch vorsah, stuft Lukas Erne folgendermassen ein: „Es tönt vielleichten ein bisschen arrogant, aber ich habe den Spielern gesagt: Wenn ihr Ferien nehmen wollt, macht das nach der Drittrundenpartie gegen Seetal. Vom Wetter her ist es eh ein Sch…-Sommer gewesen.“ Weil die Jungs keine Profis sind, war es vorteilhaft, dass sie ein paar Tage weg vom Handball und Job sein konnten. Dann wurde in kleineren Gruppen individuell trainiert.
Die Ausgangslage vor dem nächsten Auswärtsmatch in Muotathal – gemäss Routenplaner 103 km entfernt – schätzt Lukas Erne wie folgt ein: „Eine ungünstigere Anspielzeit als am Sonntag um 18:00 Uhr gibt es wohl kaum, aber das ist nun mal so. Es ist wichtig, dass wir konzentriert und zielstrebig auftreten. Wir bekommen es mit einem routinierten Gegner zu tun, auf den wir letztmals vor drei Jahren getroffen sind. Die Schwyzer haben ebenfalls zwei Siege auf dem Konto. Aus meiner Sicht sind sie der Favorit, und das ist uns recht. Wir haben eigentlich nichts zu verlieren.“