Es war eine dieser heiklen Szenen, die einem Team das Genick brechen können: 19:23 lagen die Zurzibieter zurück, und das, nachdem sie nach dem 13:15-Rückstand zur Pause die Führung zwischenzeitlich wieder an sich gerissen hatten. Nun übernahm David Braun Verantwortung. Zwei Geschosse knallte er ins Tor – es waren zwei Einzelaktionen eines Instinkthandballers. «Ich habe eigentlich nicht viel überlegt», sagte der 28-Jährige denn auch nach dem Match.

Pascal Meier setzt sich kraftvoll durch.

Nebst Braun setzte Fabrizio Tatti nun in der Offensive die entscheidenden Akzente. Zudem gelang der Verteidigung in der Schlussphase die nötige Steigerung. Kreisläufer Fabio Indri sorgte in der vorletzten Minute mit dem 30:27 die Vorentscheidung. Maxi Feldmann erhöhte mit einem präzisen Knaller in der letzte Sekunde zum 31:27-Schlussresultat.

Blenden lassen

Der Sieg war hart erkämpft – härter als erwartet. Die Zurzibieter hatten sich die Aufgabe gegen Suhr leichter vorgestellt. David Braun: «Sie waren stärker, als wir erwartet hatten.» Wie so oft im Sport hatten sie sich von der Tabelle blenden lassen. Buchs hatte mit einem Sieg aus vier Spielen eine magere Ausbeute vorzuweisen.

Nur ein Foul kann Dominik Felder stoppen.

Dass die SG Zurzibiet-Endingen die Gäste nicht frühzeitig distanzieren konnte, zeigte sich in mehreren Tiefs. Teilweise fehlte die Geduld im Angriff, teilweise die Konsequenz in der Verteidigung, wenn die Einheimischen die Buchser Rückraumspieler nicht früh genug angingen. So preschten diese entweder durch eine Lücke oder nutzten den Freiraum für erfolgreiche Distanzwürfe.

Eine Geduldsprobe

Die fehlende Konstanz im Zurzibieter Auftritt spiegelte sich in zwei anderen Durststrecken: Die Gäste verteidigten während der ersten zehn Minuten sehr offensiv und legten zum 1:5 vor. Und ausgerechnet, als die Zurzibieter erstmals in Führung gingen und zum 13:11 nachlegten, liessen sie sich in Überzahl auskontern. Zur Pause hatte der Aussenseiter wieder Oberwasser (13:15).

So wurde das Match auch zu einer Geduldsprobe, welche die Zurzibieter zwar bestanden. Trainer Alex Strittmatter war dennoch nicht wirklich zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. «Vorne haben wir zu viele Chancen ausgelassen, hinten waren wir nicht kompakt genug», analysierte er. «Wir haben den Anspruch, vorne mitzuspielen. Gegen die besseren Teams müssen wir zulegen.»

 Bewährungsprobe am Samstag

Die Zurzibieter liegen zwar als einziges Team ohne Verlustpunkt an der Tabellenspitze. Allerdings haben sie alle ihre fünf Siege gegen Teams geholt, die in der zweiten Tabellenhälfte klassiert sind. Die harten Bewährungsproben stehen ihnen also erst noch bevor. Die erste folgt am nächsten Samstag gegen die Reserven von Städtli Baden in Bad Zurzach (14.45 Uhr).

Handball Zurzibiet/Endingen – Buchs/Suhr Aarau 31:27 (13:15). – Schützenmatt Klingnau. – 100 Zuschauer. – SR: Hess/Wälchli. – Torfolge: 0:3, 1:5, 3:7, 7:8, 9:9, 9:11, 13:11, 13:15; 16:15, 1/.16, 18:17, 19:18, 19:23, 23:24, 25:24, 26:25, 28:26, 31:27.- Strafen: 4 Mal 2 Minuten gegen Zurzibiet, 5 Mal 2 Minuten gegen Buchs.
Zurzibiet: Yanick Braun, Fabian Spuler (ab 31.); Binder, David Braun (5), Busch (2), Egloff (2), Felder (1), Feldmann (3), Indri (4), Leitner (1), Meier (3/2), Schellenberg (3), Rafael Spuler (2), Tatti (5/2). Bemerkung: Verworfene Siebenmeter: 1:2.

Sandro Egloff lässt sich diese Chance nicht nehmen.
Goalie Yanick Braun vereitelt in der ersten Halbzeit einige Buchser Chancen.