Dass dieses Spiel ein entscheidendes werden wird, machte Trainer Strittmatter bereits im Abschlusstraining deutlich. Baden ist zwar eine Mannschaft, welche auf dem Papier zwar schlechter dasteht wie die SG Zurzibiet-Endingen, aber die Vergangenheit hat bewiesen, dass die Badener die Eigenschaft haben, bis zum Ende zu kämpfen, egal wie aussichtslos die Situation auch scheinen mag.

Nur ungern mögen sich die Zurzibieter an das letzte Heimspiel gegen Städtli erinnern. Man lag damals nach fünfzehn Minuten mit 1:11 vorne, um in der Endabrechnung das Spiel doch noch mit einem Tor zu verlieren. Es war wohl eine der bittersten Niederlagen für die Zurzibieter Handballer.

Das alles ist allerdings Schnee von gestern. Dennoch war die SG Zurzibiet-Endingen gewarnt und brannte vor allem auf Wiedergutmachung. Will man in der Endabrechnung auch ganz vorne in der Tabelle mitmischen, müssen solche Spiele nämlich gewonnen werden.

Ausgeglichene Startphase und rot für den Trainer

Der Start in die Partie gestaltete sich demzufolge wieder äusserst schwierig. Die Zurzibieter Verteidigung hatte ihre liebe Mühe mit dem Angriffsspiel der Badener. Diese haben sich perfekt auf die Verteidigung des Heimteams eingestellt und konnten sogar in Unterzahl mit gut herausgespielten Toren reüssieren. In der Deckung agierten sie auch mit mit einer äussersten Härte, was dazu führte, dass die Emotionen bald hochgingen. Am meisten gingen sie dabei ausgerechnet bei der Person hoch, welche am meisten die Contenance bewahren sollte.

Alex Strittmatter, der Zurzibieter Trainer, liess sich infolge eines hitzigen Wortgefechts mit der gegnerischen Bank zu einer verbalen Entgleisung hinreissen. Der Schiedsrichter, der unmittelbar daneben stand, zögerte keinen Augenblick und verbannte Strittmatter mit rot auf die Tribüne. Zum Glück hatten die Zurzibieter mit dem ehemaligen Endinger Spieler und U19 Trainer Marcel Busch einen Mann unter ihren Reihen, der die Rolle des Coaches optimal übernehmen konnte.

Strittmatter entschuldigte sich im Anschluss an das Spiel bei der Mannschaft und beim Gegner. Er hatte sich nach eigenen Angaben provozieren lassen und ist dabei ausfällig geworden. Bleibt zu hoffen, dass durch dieses reumütige Verhalten weitere Konsequenzen in Form einer Sperre ausbleiben.

Neben diesen turbulenten Ereignissen wurde tatsächlich auch noch Handball gespielt. Allerdings sah es für die SG Zurzibiet-Endingen zum Zeitpunkt der roten Karte nicht sehr rosig aus. Lag man doch mit zwei Toren in Rückstand und musste durch diese unnötige Aktion auch noch die nächsten zwei Minuten statt in Überzahl mit gleich vielen Spielern agieren. Nach einem kleinen Schock wegen der roten Karte, konnte man glücklicherweise gegen Ende der Halbzeit nochmals aufdrehen und sogar mit einem letzten Gegenstoss vor der Pause noch den Ausgleich zum 12:12 erzielen.

Endlich das eigene Spiel aufgezogen in der zweiten Halbzeit

Dass sich im Spiel der Zurzibieter in der zweiten Halbzeit etwas ändern musste, war allen Spielern klar und sie liessen den Worten auch Taten folgen. Die Abwehr hatte nun das Angriffsspiel der Badener durchschaut und konnte immer mehr Angriffe der Badener abwehren, was sich auch darin zeigte, dass mehr einfache Gegenstoss Tore erzielt werden konnten.

Für die Abwehr in der zweiten Halbzeit spricht auch der Fakt, dass die Badener gerade einmal acht Tore erzielen konnten. Auch im Angriff zog man nun das Spiel konsequent durch. So konnte man sich nach und nach vom Gegner absetzen. Das Resultat am Ende einer turbulenten und umkämpften Partie war mit 28:20 schliesslich trotzdem deutlich und zeigt auch, wie viel Potential in dieser Mannschaft steckt, wenn sie es nur abzurufen vermag.

Matchtelegramm: SG Zurzibiet-Endingen vs. STV Baden 28:20

Aufstellung: Tor: Fabien Spuler (bis 10. Min), Philipp Wenzinger (ab 10. Min.); Maxi Feldmann (2), David Braun (7), Pascal Meier (7/2), Fabio Indri, Tom Schellenberg (3), Fabrizio Tatti, Marcel Busch, Julien Binder (3), Sandro Egloff, Sebastian Leitner (5/1), Dominik Felder (1), Ronny Bühler.

Bemerkungen: 15. Minute rote Karte für Alex Strittmatter, Trainer SG Zurzibiet-Endingen.